Der Quaich gilt als traditonelles Trinkgefäß aus Schottland. Der Begriff Quaich (gesprochen Kwiech) stammt vom gälischen “cuach” ab und bedeutet schlicht Becher. In Schottland findet man ihn noch häufig als Trinkgefäß in Gebrauch. Es handelt sich schlicht um eine Schale mit zwei Henkeln. Traditionell wurde der Quaich für einen Begrüßungs- oder Abschiedstrunk verwenden. Dieser Brauch wurde sowohl von höhergestellten Clan-Chiefs als auch von Kaufleuten und einfachen Bauern eingehalten.
Die Tasse der Freundschaft
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Der Quaich wird auch als die Tasse der Freundschaft bezeichnet. Das rührt u.a. daher, dass man sich früher ein Quaich teilte, bzw. gemeinsam aus ihm Trank. Wenn der Whisky eingegossen wurde, trank man sich gegenübersitzend abwechselnd aus dem Quaich. Da man den Becher mit beiden Händen halten musste, setzte dieses in der damaligen Zeit ein gewisses Grundvertrauen in seinen Gegenüber voraus. Nicht selten wurde jedoch auch ein zusätzlicher Boden aus Glas eingearbeitet. Dieser Glasboden bot die Möglichkeit, seinen Gegenüber beim Trinken doch noch halbwegs über die Spiegelung im Auge zu behalten.
Heute ist der Quaich darüber hinaus als Schottischer Liebesbecher bekannt. Manche Modelle hatten einen doppelten Boden, in dem man ein Haar seiner Liebsten einlegte. So wurde jeder Schluck zum Liebesbeweis.
Quaich aus Holz
Schriftlich erwähnt wurde der Genuss von Whisky bereits im 16. Jahrhundert. Mutmaßlich waren die ersten Quaich einfache Muschelschalen, die dem Trinkgefäß dann für seine Form Pate standen. Die ersten Quaich wurden noch aus Holz oder Horn gearbeitet. Die Herstellung des Quaich war bereits früh ein ausgemachtes Handwerk mit viel Detailarbeit und aufwändigen Verzierungen. Nicht selten wurde auch eine Münze in den Boden eingearbeitet.
Quaich aus Silber und Metall
Im 17 Jahrhundert begann man, mit neuen Materialien zu experimentieren. So wurden der Quaich eine Zeit lang gänzlich aus Metall, meistens aus Silber, hergestellt. Auch Stein und Messing wurden zur Fertigung eingesetzt. Mit aufwändigen Verzierungen, wie z.B. keltischen Mustern, gab es eine wahre Quaich-Kunst . Heute findet man vielfach die beliebte Kombination aus Horn und Zinn mit Verzierungen in den Regalen.
Aus den schottischen Highland heraus fand der Quaich seinen Weg bis in die Ballungszentren um Glasgow und Edinbourgh. Dort waren es dann die fingerfertigen Eisenschmiede, die für die gut zahlende Kundschaft hochwertige und optisch ansprechende Quaichs herstellten.
In die Bedeutungslosigkeit
Im 18. Jahrhundert wurde das industriell gefertigte Glas erfunden und der Quaich als Trinkgefäß nach und nach ersetzt. Das der Quaich heute nicht mehr die erste Wahl bei gutem Single Malt ist, liegt insbesondere an der Tatsache, dass sich das Aroma hier – ähnlich wie in einem Tumbler – viel zu schnell verflüchtigen kann. Damals gab es jedoch kaum oder nur sehr selten unverschnittenen Whisky und der Geschmack reihte sich hinter der Wirkung des Getränkes ein. Die modernen Whiskygläser, allen voran das Glencairn Glas, weisen darüber hinaus Eigenschaften aus, dass die Whisky Aromen nicht mehr so schnell verfliegen können.
Aus der Bedeutungslosigkeit zurück
Heute besitzt der Quaich einen symbolischen Charakter und fehlt in den wenigsten Whiskykellern. Auch viele Bars und Pubs fühlen sich der Tradition noch immer verpflichtet und haben immer ein paar der altertümlichen Trinkbecher im Zugriff.
Der Quaich als symbolträchtiges Geschenk
Wer einem genussvollen Whisky Trinker ein besonderes Geschenk machen möchte, liegt mit dem schottischen Trinkbecher nicht falsch. Das Angebot wächst und man kann bequem aus den unterschiedlichsten Materialien und Verzierungsgraden wählen. Vom einfachen Gefäß bis zum aufwändig handgearbeiteten, keltischen Muster lässt die Vielfalt keine Wünsche offen. Für einen einfachen Quaich aus Horn sollte man um 20 € einkalkulieren. Aufwändig polierte Gefäße aus feinstem Sterling Silber mit Sockel können aber auch bis 300 € ins Kontor schlagen. Dazwischen findet sich eine umfangreiche Auswahl an verschiedenen Modellen.