Großbritannien hat gewählt und sich für den Brexit entschieden. Für viele Whisky Trinker stellt sich nun die Frage, ob Katerstimmung angesagt ist und man klug beraten ist, sich jetzt seinen Lieblingswhisky noch zu bunkern.
Der 24. Juli 2016 gilt schon jetzt als historisches Datum und als nächste echte Zerreißprobe der EU. Hatte man den Verfall der EU bei Griechenland noch aus eigenen (finanziellen) Mitteln verhindern können, schafft sich Großbritannien selbst (aus der EU) ab. Da auch Schottland (noch) zum Vereinigten Königreich gehört betrifft der Brexit auch uns Whisky Trinker.
Brexit – Wird Schottischer Whisky teurer?
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Es gibt bereits jetzt viele Stimmen, die davon ausgehen, dass Whisky teurer wird. Allein durch die Verbrauchssteuer der EU auf die Einfuhr von Alkohol von 550 € pro Hektoliter reinem Alkohol könnte dies bei einem Whisky einen Mehrpreis von 2-5 €, je nach Alkoholgehalt bedeuten. Außerdem haben schottischen Destillerien mit höheren Preisen bei der Einfuhr von z.B. französischen Ex-Wein Fässern zu rechnen. Ebenfalls geht die Angst vor geschmälerten Gewinnen auf seiten der Destillen bei einem Brexit seit längerem um, so dass auch hier ein Preisaufschlag aus Angst vor niedrigeren Absatzmengen und Gewinnen als Mittel gewählt werden könnte.
Gegen eine Preissteigerung von schottischem Whisky spricht jedoch ebenfalls ein ganzes Pfund guter Gründe. Zum einen wird darüber spekuliert, dass das Pfund an Wert verlieren wird und allein dadurch bereits den Aufpreis durch Zölle ausgleichen wird.
Und man darf eines nicht vergessen. Noch ist Großbritannien in der EU. Die Abspaltung kann bis zu zwei Jahren dauern. Und ein Volksentscheid allein reicht dazu nicht aus. Der Austritt samt und die nach Artikel 50 im EU Vertrag geregelte Austrittsabsicht werden erst in Kraft gesetzt, wenn die britische Regierung die Absichten vor dem EU Rat bekundet. Da die Mehrheit des Parlaments jedoch für eine Verbleib innerhalb der EU ist, könnte der Brexit sich in Rauch auflösen, da das Wahlergebnis mit 51,9% pro Brexit als denkbar knapp erweist. So können wir unseren geliebten Single Malt aus Schottland mutmaßlich auch weiterhin zu marktgerechten Preisen beziehen.
Bleibt Schottland in der EU?
Und bei allen Diskussionen um teureren Whisky durch den Brexit darf man nicht vergessen, dass die Schotten liebend gerne in der EU geblieben wären und eine erneute Abstimmung in Schottland über die Zugehörigkeit als sehr Wahrscheinlich gilt. Denn beim letzten Referendum wurde den Schotten gesagt, dass sie im Vereinigten Königreich bleiben müssten, um weiterhin in der EU zu bleiben. Das es jetzt nun genau anders herum passiert, wird in Schottland mit Verstimmung wahrgenommen.
Brexit – Wird irischer Whiskey teurer?
Irland gehört zur EU. Nicht jedoch zum Vereinigten Königreich. Daher ist irischer Whiskey durch den Brexit nicht betroffen. Nordirland jedoch gehört – wie Schottland – zu Grossbritannien. Die Brennerei Bushmills stammt bspw. aus Nordirland. Whiskey aus Nordirland ist daher vom Brexit betroffen.
In Ruhe eine Tasse Tee trinken
Bevor sich nun also Panik ob der möglichen Preissteigerungen breit macht, sollte man sich erstmal zurücklegen und ganz Britisch eine Tasse Tee genießen. Oder ein gutes Glas Whisky aus der Whisky Karaffe. Einerseits ist noch nichts entschieden und andererseits wird eine mögliche Abspaltung des Vereinten Königreichs nicht von heute auf morgen geschehen. Der Markt wird sich mutmaßlich von selbst regulieren. Ein Brexit allein macht den Whisky nicht erstmal nicht teurer – unsere Meinung.
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